Comic

Mit dem Bild rechts seid ihr an der Schnittstelle eines Avatars zur Wirklichkeit. DJ Tanz, zuvor schon als Hobby-DJ zugange, loggte 2007 ein in "Second Life". Da musste er sich einen Nachnahmen geben, und wählte eben "Boa". "Second Life" ersetzte bei Tanz rasch alle vorherigen Computerspiele, in denen er sich seit der Frühzeit des PC bewegt hatte. In dem sozialen Internet-Selbstbau-Angebot von "Second Life", von der Landschaft bis zur eigenen Gestalt, fand der reale Mensch seine digitale Heimat.

Um Tanz herum herrschte für dieses Faible überwiegend Befremdung. Noch 2009 auf der Medienkunst-Ausstellung "Media Space" in Stuttgart sprachen die Bauten und virtuellen Angebote von Second Life nur die Besucher an, die schon mit Computerspielen einige Erfahrung hatten. Diese umfangreiche digitale Welt war den Nebenbei-Spielern nicht schnell genug erlernbar. Die Angebote des frühen "Second Life" blieben exklusiv.

Tanz vertritt aber die Ansicht, er habe hier Zukunftsluft geschnuppert. Er sieht sich als Reporter der komplexen virtuellen Internetwelt. Tanz hat in der virtuellen Welt Bildberichte erstellt, die nächtelange bildbegleitete Parties ohne Wiederholung ermöglichen. Tanz Boa, der Avatar, steckt aber nun mal hinter den Bildschirm. Aus dem Bildschirm heraus klettert ein anders aussehender Irdischer. In der realen Welt zeigt sich eben DJ Tanz..